Kindergärten seit über acht Monaten im Ausnahmezustand – 35 Prozent der Kinder in Betreuung

Auinger: „Stadt entlastet Eltern finanziell während der Pandemie"
Dienstag, 24.11.2020

Der verschärfte Lockdown führt speziell im Kindergartenbereich zu vielen Fragen und Unsicherheiten bei Eltern und Pädagog*innen. Um Kontakte zu reduzieren, wurde die Kindergartenpflicht aufgehoben. Wer Betreuung für sein/ihr Kind braucht, kann diese aber in Anspruch nehmen. „Viele Eltern haben sich entschlossen, ihr Kind daheim zu betreuen. Dennoch dürfen wir die Elternbeiträge trotz nicht in Anspruch genommener Betreuung nicht erlassen. Das kann niemand nachvollziehen“, hofft Auinger auf eine baldige Verordnung seitens des Landes.

Im Unterschied zum Lockdown im Frühjahr, bei dem nur Kinder von systemrelevanten Arbeitskräften das Betreuungs-Angebot in Kindergärten rechtlich in Anspruch nehmen durften, gibt es nun eine Betreuung für alle Kinder.

Bildungsressortchef Bernhard Auinger ist es ein großes Anliegen, hier die Eltern in schwierigen Zeiten nicht noch zusätzlich zu belasten. „In den städtischen Kindergärten sollen alle Eltern ihr Kind betreuen lassen können, egal aus welchen Gründen. Die städtischen Kindergärten sind ganz wichtige Bildungseinrichtungen, in denen hervorragende Arbeit geleistet wird. Es sind definitiv keine Aufbewahrungsstätten. Die Dienstpläne sind weiterhin im Normalbetrieb, um die nötige Betreuung aller Kinder zu gewährleisten.“

Auinger weiter: „Aktuell haben wir täglich 35 Prozent der Kinder in Betreuung. Am Beginn des zweiten Lockdowns waren viele Eltern unsicher, ob es für ihre Kinder eine Betreuung gibt. Die Anzahl der betreuten Kinder hat sich aber recht rasch auf rund 1.000 Kinder pro Tag eingependelt.“ Im ersten Lockdown waren anfänglich nur durchschnittlich fünf Prozent der Kinder in Betreuung.

Finanzielle Entlastung während Pandemie

„Es wurde leider keine neue Landesverordnung verabschiedet, die es Gemeinden rechtskonform erlauben würde, Beiträge nur dann einzuheben, wenn Betreuung in den Kindergärten auch in Anspruch genommen wird“, so Auinger und fährt fort: „Wir wollen von Seiten der Stadt - da sind wir uns im Stadtratskollegium einig - ein Zeichen der finanziellen Entlastung in Zeiten der Pandemie für alle Eltern setzen. Daher werden wir im Dezember - unabhängig vom Besuch des Kindergartens - alle Beiträge auf den derzeit günstigsten beschlossenen Tarif (32 Euro) senken. Darüber hinaus werden wir auch auf die Verrechnung des Essens verzichten.“

Großer Dank an Pädagog*innen

Einen Sonderdank richtet Auinger an die Pädagog*innen. „Es ist wirklich bemerkenswert, wie professionell und flexibel die Pädagog*innen mit dieser schwierigen Situation seit mehr als acht Monaten umgehen. Nachdem der verschärfte Lockdown sehr rasch verordnet worden war, gab es kaum Zeit, sich darauf einzustellen.“ Der Vizebürgermeister weiter: „Die tägliche Arbeit mit den Kindern unter den erschwerten Bedingungen kann man nicht hoch genug schätzen. Alle Mitarbeiter*innen der städtischen Kindergärten, Krabbelgruppen und Horten verdienen sich allerhöchsten Respekt und Anerkennung.“

Sabine Möseneder