Stadtindex 2022: Zeugnis bringt guten Erfolg für die Stadt

Montag, 04.07.2022
Präsentierten das "Zeugnis" für die Stadt:
Magistratsdirektor Max Tischler, Meinungsforscherin Ernestine Berger und Bürgermeister Harald Preuner

Abfallservice und Feuerwehr haben Nase vorne - Salzburger:innen sagen über die Verwaltung, dass sie sympathische und freundliche Profis sind. Jüngere sehen Stadt als interessante Arbeitgeberin mit sinnvollen Aufgaben.

Seit 2007 erhebt die Stadt in regelmäßigen Abständen, wie die Menschen in Salzburg die Arbeit der Stadt sehen und bewerten. Heuer war es wieder soweit und das „Zeugnis“ ist nach mehr als zwei Pandemie-Jahren besonders aussagekräftig. „Die Salzburger:innen stellen ihrer Verwaltung wieder einmal ein gutes Zeugnis aus. Sie schätzen die Mitarbeiter:innen, die Angebote, Dienstleistungen und Projekte . Das zeigt der Stadtindex wieder einmal eindrucksvoll“, freut sich Bürgermeister Harald Preuner und weiter: „Gerade nach den letzten Krisenjahren mit Corona, wo Kerndienstleistungen, wie die Seniorenwohnhäuser, Kinderbetreuung oder auch das Abfallservice und die Stadt:Bibliothek noch stärker im Focus standen, freut mich das besonders.“

Stadt als Arbeitgeberin: Generation unter 30 schätzt das Jobangebot
Besonders erfreulich ist die Bewertung, wie die Menschen die Stadtverwaltung als Arbeitgeberin sehen. Gerade bei den Jungen, den Salzburger:innen unter 30 Jahren kann die Verwaltung punkten. 63% der unter Dreißigjährigen sagen, dass die Stadtverwaltung eine attraktive Arbeitgeberin sei. Sie schätzen besonders die Verlässlichkeit und Krisenfestigkeit (81% Zustimmung), das Gehalt und die Rahmenbedingungen mit den Sozialleistungen (75%) und den Entwicklungs- und Aufstiegschancen. Die Stadt als Arbeitgeberin legt damit  zum Teil recht ordentlich im Vergleich zu 2019 zu. „Es freut uns besonders, dass wir bei den Jungen punkten können“, so Magistratsdirektor Max Tischler und: „Die Menschen unter Dreißig sind für uns eine besonders wichtige und interessante Zielgruppe, denn nur wenn die Verwaltung bei den Menschen reüssieren kann, die auf Jobsuche sind, können wir den laufenden Personalwechsel gut begleiten. Ich bin zuversichtlich, dass wir mit dem - gerade in der Zielgeraden befindlichen - neuen Gehaltsschema noch attraktiver werden.“

Die wichtigsten Leistungen der Stadt im Check
Für die Salzburger:innen sind die wichtigsten Kernleistungen der Stadt die Feuerwehr mit 1,17 nach dem Schulnoten-Prinzip. Mit 1,20 dahinter folgt das Abfallservice und der Recyclinghof. Die Straßen- und Schneeräumung erhält die Note 1,29. Als gleich wichtig werden die Kinderbetreuungseinrichtungen und die öffentlichen Parks und Spielplätze gesehen (Note: 1,44). Nur geringfügig dahinter liegen die Senioreneinrichtungen mit 1,47. Bei diesen Ergebnissen hat die Pandemie nicht viel verändert. „Trotzdem zeigen die Ergebnisse einen Trend. Die Pandemie hat den Blick auf die Angebote der Stadt geschärft und die Menschen schätzen diese unverzichtbaren Leistungen der Stadt noch mehr“, meint Ernestine Berger von Institut für Grundlagenforschung (IGF).

Feuerwehr und Abfallservice haben die Nase vorne
Interessant sind auch die Ergebnisse, wenn man die Stadt Salzburger:innen befragt, wie Sie diese angebotenen Leistungen und die konkrete Arbeit der Verwaltung bewerten. Auch hier haben die Feuerwehr (1,25) und das Abfallservice ( 1,44) die Nase vorne. Danach folgt die Stadt:Bibliothek mit der Note 1,61. Gefolgt von der Straßen- und Schneeräumung und dem gerade in der Vorreise-Zeit so wichtigen Pass- und Fundservice (beide 1,71). Hier fällt die teilweise sehr gute Bewertung der Sozialen Dienstleistungen in den Seniorenwohnhäuser und der Kinderbetreuung auf. So loben Haushalte mit Kindern die pädagogischen Einrichtungen stärker. Bei den Seniorenwohnhäusern ist der zweite Blick differenzierter: „Die Enkel- und Angehörigen schätzen das Angebot der städtischen Einrichtungen mehr als die Generation 60+. Für beide Bereiche gilt, dass die Werte in dieser Phase nach Covid besonders beachtenswert sind!“, so Berger in ihrer Analyse.

Die Verhaltensnote: Stadtverwaltung ist professionelle Dienstleister:in
Explizit werden die Menschen, nach ihren Erfahrungen mit der Stadt und vor allem im Kontakt mit den Mitarbeiter:innen befragt. Gerade nach den mehr als zwei Pandemiejahren ist das Ergebnis immer noch sehr erfreulich:

  • 58% der Menschen sagen, dass sie generell mit den Mitarbeiter:innen der Stadt im direkten (auch telefonisch) Kontakte (sehr) gute Erfahrungen machten. Nur 8% der Befragten sagen, sie hätten weniger gute Erfahrungen beim Kontakt mit der Stadt gemacht.
  • Sie schätzen im Kontakt die Freundlichkeit - 69% geben dabei Note 1 oder 2 - und die fachliche Kompetenz der Kolleg:innen. Hier geben 64% die Note 1 oder 2. 29% sagen, dass die Stadtverwaltung in den letzten zwei bis drei Jahren professioneller wurde.
  • An den Mitarbeiter:innen schätzen die Befragten die „Freundlichkeit/Höflichkeit“ (69%) und die Kompetenz (63%). Verbessern soll die Verwaltung ihre Erreichbarkeit (50%). Dies lässt sich wohl auch auf den Ansturm? in der Pandemie zurückführen.
  • Besonders spannend sind Aussagen, die die Befragten über die Stadtverwaltung treffen:
  • So stimmen 77% der Aussage, dass die Stadtverwaltung unverzichtbar für das Zusammenleben in dieser Stadt ist, voll und ganz/eher zu.
  • 68% stimmen der Aussage zu, dass die Verwaltung sorgt, dass Salzburg einen guten Ruf hat.
  • 56% sagen, dass die Stadtverwaltung da ist, wenn man sie braucht.

Die Salzburger:innen und ihre Stadt

  • Salzburg ist eine sichere Stadt: 92% der Menschen fühlen sich in Salzburg sicher (interessantes Detailergebnis: Frauen: 91,6%)
  • Salzburg ist eine lebendige Kunst- und Kulturstadt: 88% loben das kulturelle und künstlerische Angebot
  • Wichtiger Arbeits- und Wirtschaftsstandort: 87% finden, dass die Stadt ein attraktiver Arbeitsort und 83% sagen ein wichtiger Wirtschaftsstandort ist
  • Salzburg ist ein natürlicher Erholungsraum: 86% finden, dass Salzburg eine Stadt mit viel Grün und gesunder Umwelt ist.
  • Stolz aufs Welterbe“: 79% loben den Zustand und die baulichen Entwicklungen in der Altstadt.
  • Salzburg tritt in die Pedale: 64% der Befragten sind (sehr) zufrieden mit dem Angebot für Radfahrer:innen.
  • Auswirkung von Corona: Relativ deutlich wirkt sich die Pandemie bei der Frage „Hat sich da Ihr Bild von der Stadt Salzburg in den letzten zwei bis drei Jahre verändert?“ 57% antworten  darauf, es ist gleichgeblieben, 26% sagen, es ist negativer geworden und nur 17% finden, es ist besser geworden. 
  • Das Leben im Stadtteil: Auf die Frage, ob sich das Leben im persönlichen Stadtteil verbessert oder verschlechtert hat, gibt es einen spannenden Aspekt. 46% der unter Dreißigjährigen empfinden, dass sich ihr Leben im Stadtteil verbessert hat (zum Vergleich: Gesamtbevölkerung nur 28%). Heruntergebrochen auf Stadtteile gibt es teilweise überraschende Ergebnisse, auch wenn dabei der Sample dann sehr klein werden kann.  
  • Die drängendsten Herausforderungen für die Salzburger Bevölkerung sind die Themen „Entwicklung von leistbarem Wohnraum“ (66%) und „Mobilität“ (55%). hier fällt auf, dass es  im Bereich der „Mobilität“ einen klaren Rückgang von 70% im Jahr 2019 auf jetzt 55% gibt.

Über den Stadtindex:

Mit dem Stadtindex erhebt die Verwaltung seit 2007 in regelmäßigen Abständen die Stimmung unter der Stadt-Bevölkerung.

  • Zielgruppe: Wohnbevölkerung in der Stadt Salzburg ab 16 Jahren
  • Auswahlverfahren: Random-Quota entsprechend den Daten der Statistik Austria
  • Erhebungsmethodik: mixed mode – Telefon- und Onlinebefragung
  • Erhebungszeitraum: Mai 2022
  • Maximale statistische Schwankungsbreite in Bezug auf das Gesamtergebnis +/- 4,5%
  • Auswertungsbasis: n=502
  • Vergleichsdaten: IGF-Imagestudien ab 2007

Jochen Höfferer