Die Freude wächst 2023 weiter

Rund 1 Mio. Euro für Kinder, Jugend, Freizeit, Erholung und ein positives Stadtklima
23.03.2023
Präsentierten die Pläne der Stadtgärten 2023
Vizebürgermeisterin Barbara Unterkofler mit Stadtgärten-Leiter Christian Stadler beim Spielplatz in Hellbrunn

Der Frühling ist da. Hauptsaison für unsere 160 Stadtgärtner:innen, die gerade alle Hände voll zu tun haben und in diesen Tagen rund 70.000 Frühlingsboten auspflanzten. Doch die Stadtgärten mit Bürgermeister-Stellvertreterin Barbara Unterkofler als Ressortleiterin sind nicht nur für blühende Kreisverkehre und den barocken Mirabellgarten verantwortlich:

Sie sorgen auch dafür, dass Erholungsräume, niederschwellige Bewegungsangebote und Möglichkeiten der Freizeitgestaltung für Groß und Klein geschaffen werden – von der Planung über die Gestaltung bis hin zur Pflege der Flächen.

Ein bunter Blumenstrauß an Projekten

In diesem Jahr wird knapp eine Million Euro (Gesamtsumme: 930.000 EUR) in den Ausbau von Grünflächen, den Neu- und Umbau von Spielplätzen, Baumpflanzungen, Radparcours und Outdoor-Fitnessanlagen gesteckt sowie Investitionen im Bereich Schloss Hellbrunn und den Friedhöfen getätigt. Dabei wird über die Hälfte der Gesamtsumme für den Bereich „Kinder und Jugend“ ausgegeben.

„Salzburg ist eine Stadt zum Wohlfühlen. Damit das so bleibt und wir die Lebensqualität weiter erhöhen können, sind meine Prioritäten klar: Kindern und Jugendlichen Raum geben, Freizeitgestaltung ermöglichen, kostenlose Bewegungsangebote für alle schaffen und die städtischen Grünflächen zu Wohlfühloasen für die Menschen machen“, so Bürgermeister-Stellvertreterin Unterkofler.

Amtsleiter Christian Stadler führt weiter aus: „Ganz nach unserem Motto – DIE FREUDE WÄCHST – möchten wir Stadtgärten mit den unterschiedlichsten Projekten unsere Grünräume noch ein Stück attraktiver machen und damit den Menschen in dieser Stadt eine Freude bereiten.“

Die Projekte lassen sich in vier Hauptkategorien gliedern:

  • Kinder und Jugend
  • Grünflächen und Stadtklima
  • Schloss Hellbrunn
  • Friedhöfe

Bereich Kinder und Jugend

Neuer Spielplatz Akademiestraße

Im Bereich der Praxis-Volksschule der Pädagogischen Hochschule Stefan Zweig im Nonntal entsteht auf dem Areal der ehemaligen BIG-Plattenbauten im Bereich des Grünzuges Freisaalweg an der Akademiestraße ein neuer barrierefreier Spielplatz. Es wird der 84. Spielplatz im Stadtgebiet, die Gesamtfläche an Spielplätzen liegt bei über 400.000 m².

„Kinder brauchen Raum, gerade im städtischen Bereich ist es daher umso wichtiger, ihnen diesen Raum auch aktiv zur Verfügung zu stellen. An diesem Standort schaffen wir durch den neuen Spielplatz zudem einen grünen Pausenhof für die Praxis-Volksschule“, so Unterkofler.

Denn der Spielplatz grenzt räumlich direkt an die Volksschule und wird sowohl von der Öffentlichkeit als auch von der Schule gemeinschaftlich genutzt. „Auch die Kombination zwischen klassischen Spielgeräten und Integrationsspielgeräten ist mir ein großes Anliegen. Durch den integrativen Ansatz, den die Volksschule verfolgt, ergibt sich hier eine hervorragende Synergie“, stellt Unterkofler fest.

Die ehemals auf den 6.100 m² befindlichen Plattenbauten wurden bereits abgerissen und die gesamte Fläche entsiegelt. Neben Spielgeräten werden auch Kletter- und Motorik-Geräte (Balancierstrecken, Seilgerüst) sowie mit Bewegungs- und Naturflächen (Blumenwiesenstreifen, Obstbäume) und ein Wasserspielbereich Platz finden. Außerdem werden im Areal Sitz- und Aufenthaltsbereiche angelegt.

Erster städtischer „Waldspielplatz“: Erweiterung Spielplatz Hans-Donnenberg-Park

„Wir haben in der Stadt das große Glück, dass die Kinder zwar in der Stadt leben und aufwachsen, zugleich aber auch mitten in der Natur sein können. In diesem Jahr können wir den Kindern sogar den ersten Waldspielplatz in der Stadt zur Verfügung stellen“, freut sich Bürgermeister-Stellvertreterin Unterkofler. „Gerade diese Naturerfahrung und das Naturerlebnis sind für Kinder nicht nur besonders wichtig, sondern bleiben ihnen auch ihr Leben lang in Erinnerung. Je früher wir den Kindern Naturräume als Lebensräume nahebringen und sie sich gerne in der Natur aufhalten, desto besser wirkt sich dies auf ihren späteren Umgang mit der Natur, aber auch auf ihre Gesundheit aus“, so Unterkofler weiter.

Zur Schaffung des ersten Waldspielplatzes in der Stadt wird der bei den Kleinen beliebte Spielplatz im Hans-Donnenberg-Park in der ersten Jahreshälfte erweitert. Und zwar durch die Öffnung eines Waldbereichs, der durch einen Flächentausch nutzbar wurde. Im Zuge der Erweiterung kommt es zur Entfernung und Sanierung von Zäunen und zur Ergänzung von Spielhäuschen & Co.

Spielgeräteaustausch

Auf bislang bestehenden 83 Spielplätzen in der Stadt Salzburg gibt es mehr als 1.300 Spielgeräten. Sie erfüllen wichtige Funktionen als soziale Freiräume für Kinder und Jugendliche, die dort spielen, sich austoben und mit anderen austauschen können. Die städtischen Spielplätze werden vom Team der Stadtgärten besonders sorgfältig gepflegt, mehrmals die Woche gereinigt und viermal im Jahr einer technischen Überprüfung unterzogen, damit beim freien Spiel keine versteckten Gefahren drohen.

Doch nicht nur das: „Selbstverständlich sorgen wir auch jedes Jahr dafür, dass die Kinder neue Abenteuer und Herausforderungen auf den Spielplätzen entdecken. Dafür tauschen wir nicht nur alte Spielgeräte aus, sondern installieren auch völlig neue“, weiß die ressortzuständige Bürgermeister-Stellvertreterin.

Die Schwerpunkte liegen dabei in diesem Jahr bei den Spielplätzen Hüttenbergstraße (Lehen), Schumacherstraße (Lehen), Preuschenpark (Parsch) und Spielpark Süd (Morzg).

Radparcours Otto-Holzbauer-Straße

Die Radparcours-Neuanlage an der Otto-Holzbauer-Straße dient als Ersatz für die BMX-Strecke in der Josefiau, die auf Grund einer Beschwerde der Landesumweltanwaltschaft gerichtlich geschlossen werden musste.

Der neue Parcours, welcher mit 4.000 m² letztlich die doppelte Fläche der alten Strecke in der Au aufweisen wird, ist zum Teil bereits fertiggestellt, teilweise aber noch im Bau befindlich: Es werden unbefestigte Erdwege mit Hügeln, Wällen und Rampen mit unterschiedlichen Schwierigkeitsbereichen für Kinder und Jugendliche errichtet.

Der erste Teil des Parcours, der vor allem Kinder und Ungeübte anspricht, wurde bereits vom TÜV positiv abgenommen, die finale Formung (das sog. „Shaping“) konnte aber noch nicht fertiggestellt werden, da die Bodenverhältnisse dies bisher noch nicht zuließen.

Der Bau des zweiten Teils des Parcours soll nach Ostern beginnen und bis zum Beginn der Sommerferien abgeschlossen sein. Die naturnahe Anlage ist mit einfachen Sitz- und Aufenthaltsbereichen, ohne technische Einbauten, jedoch in Form von Holz- oder Betonkonstruktionen und ohne Beleuchtung konzipiert.

Bewegungsinseln, Outdoor-Fitnessanlagen und Jugendareal Aribonenstraße

Auch die unter Salzburgs Bevölkerung beliebten Bewegungsinseln erhalten in diesem Jahr Zuwachs. Es wird einen neuen Standort beim Friedhof Aigen und einen weiteren Standort im Norden der Stadt geben. Dessen genaue Lage ist noch nicht genau definiert, priorisiert wird jedoch der Bereich des Spielplatzes auf dem Umwelttunnel Liefering.
In der Nähe des Messezentrums im Stadtteil Liefering entsteht zudem an der Aribonenstraße ein neuer Jugendbereich: Auf einer Fläche von rund 120 m2 wird ein Bewegungsareal mit Fitnessgeräten speziell für Jugendliche aufgestellt. Auf diesen sogenannten Calisthenics-Anlagen wird einzig und allein mit dem eigenen Körpergewicht trainiert, ganz ohne zusätzliche Gewichte.

„Die niederschwelligen und kostenlosen Bewegungsangebote im öffentlichen Raum haben für mich hohen Stellenwert. Sie sind inzwischen nicht nur ein nicht mehr wegzudenkender Teil der Freizeitmöglichkeiten in der Stadt für Jung und Alt. Wir erreichen mit ihnen auch Menschen, für die Bewegung nicht zu ihrem Alltag gehört und stärken nachhaltig auch den nicht vereinsgebundenen Sport in der Stadt“, macht Unterkofler deutlich.

Bereich Grünflächen und Stadtklima

Nebelduschen als Kühlinseln: „Wasserspiele in der Stadt“

Im vergangenen Spätsommer gingen die Stadtgärten mit dem Prototyp der Nebeldusche in den Testbetrieb: Sowohl der Bernhard-Paumgartner-Weg im Kurgarten als auch der Rupertikirtag (Bereich Mozartplatz) waren Standorte, an denen die Passanten Abkühlung finden konnten.

Aus den Edelstahl-Düsen kommt fein zerstäubtes, durch Umkehr-Osmose sterilisiertes Wasser, das durch Verdunstung sowohl die Körperoberfläche als auch die direkte Umgebung sofort merklich abkühlt. Der Wasserverbrauch der Anlagen wird dabei bewusst minimal gehalten. Der Testlauf des vergangenen Jahres hat sich bewährt, der Prototyp auf Grund der gesammelten Erfahrung optimiert und eine zweite Nebeldusche angeschafft.

„Die Nebelduschen fungieren als Kühlinseln in der Stadt. Sie sind eine einfache Möglichkeit, um den Salzburgerinnen und Salzburgern Hitzetage erträglicher zu machen, gerade in dichten und versiegelten Gebieten“, so Bürgermeister-Stellvertreterin Unterkofler.

Durch die mobile Ausführung der beiden Nebelduschen werden in diesem Jahr auch die Bewohnerinnen und Bewohner in den Siedlungen in den Genuss des kühlenden Nebels kommen können: „Wir bringen die Wasserspiele direkt in die Stadt. Es freut mich sehr, dass wir den Salzburgerinnen und Salzburgern diese einfache und unkomplizierte Art der Abkühlung bieten können“, freut sich Unterkofler.

Als Standorte wurden bereits das Stadtwerkeareal, die Neue Mitte Lehen, der Veronaplatz festgelegt. In weiterer Prüfung befinden sich aktuell das Quartier Riedenburg, der Freiraum Maxglan, sowie der Bereich „Zeppelinplatz“ in Taxham. Doch auch die Altstadtplätze im Bereich Imhofstöckl/Mozartplatz, Kapitelplatz und Hanuschplatz sind in Abstimmung mit der Altstadterhaltung ins Auge gefasst.

Starten sollen die „Wasserspiele in der Stadt“ dieses Jahr ab Mai.

Baumpflanzungen - Ersatz- und Neupflanzungen im Herbst 2023

Über 22.000 Bäume betreuen die Stadtgärten im gesamten Stadtgebiet und es werden auch in diesem Jahr laufend mehr. Im Herbst startet wieder die Pflanzperiode für die Ersatz- und Neupflanzungen. „Die Auswahl der Baumarten ist besonders wichtig. Schließlich sollen die Bäume ja eine nachhaltige ökologische Wirkung haben und der Baumstandort langfristig gesichert sein. Daher setzen wir vor allem auf eine ausgewogene Mischung klimaresilienter Bäume“, verdeutlich Ressortchefin Unterkofler.

Um den Überblick über die große Baumvielfalt in der Stadt zu behalten, gibt es einen Baumkataster, in dem alle Bäume für die jährliche Überprüfung erfasst und alle Pflegemaßnahmen dokumentiert werden. Dadurch behalten die Profis der Stadtgärten den perfekten Überblick über Magnolien, Obstbäume und Co. Für interessierte Bürger:innen sind alle Bäume auch im digitalen Stadtplan der Stadt Salzburg abgebildet.

Heckentheater Mirabellgarten
Ein weiteres Projekt der Stadtgärten ist die Umgestaltung des Zuschauerraums vom Heckentheater im Mirabellgarten. Darunter fällt die Anpassung an den historischen Zustand durch die Korrektur der Höhenlage und Position der Hecken sowie der Böschungen. Die war u.a. deshalb notwendig, weil der bestehende Heckenbestand veraltet ist und Lücken aufweist.

Bereich Schloss Hellbrunn

Englischer Garten – Spiegeloktogon

Eigens zur 100-Jahrfeier von Hellbrunn bei der Stadt Salzburg wurde ein Spiegeloktogon angefertigt, das nun einen Platz im Schlosspark im Bereich des Englischen Gartens finden soll. Nach einer Skizze von Leonardo da Vinci hat die Künstlerin Marianne Ewaldt das Spiegeloktogon durch das Labyrinth am Boden und die goldene Fassade erweitert. Mit dieser Kunstinstallation setzt sich das Überraschungsprinzip von Fürsterzbischof Markus Sittikus in Hellbrunn in spielerischer Form fort.

Hellbrunner Berg - Fotoausstellung von Andrea Maria Reiser

Der Weg über den Hellbrunner Berg wird viel begangen und wird nun eine den Weg begleitende temporäre (Mai bis Oktober) Fotoausstellung von Andrea Maria Reiser erhalten. Mit ihren Fotos schafft die Künstlerin Anreize, Kunst in der Natur zu sehen und kreiert damit Werke, die besondere Blickwinkel zwischen Bild und Umgebung erlauben.

Bereich Friedhöfe

„Lebensgarten“ – Ein Ort zum Umgang mit dem Tod

Ein Projekt, das im Bereich der Friedhöfe heraussticht, ist der so genannte „Lebensgarten“. Dieser Themengarten bietet Raum für temporäre Installationen zum Thema Leben, Sterben und Vergänglichkeit von Mensch und Natur – deshalb auch die Namensgebung.

„Der Tod gehört zum Leben und es ist Aufgabe der Stadt, den Menschen die Möglichkeit zum Umgang mit dem Tod zu geben. Deshalb möchten wir mit dem „Lebensgarten“ einen geschützten Raum entwickeln, der zum Innehalten, Rückkehren, Vorwärtsschreiten, Nachdenken, Erkennen, Aufatmen und Loslassen einlädt. Er ist ein Garten für die Lebenden und alle, die sie auf ihrem Weg begleiten möchten“, präzisiert Unterkofler die Intention des „Lebensgartens“.

Der neue Lebensgarten entsteht direkt angrenzend an den Kommunalfriedhof auf einer Fläche von über 4.000 m2 und dient überdies als Grün- und Erholungsfläche mit attraktiven Wegen und Aufenthaltsbereichen (Sitzgelegenheiten, Staudenbeete, Ausblicke, etc.) und Naturflächen.

Erweiterung Muslimischer Friedhofsteil

Der nun schon seit fast 30 Jahren bestehende muslimische Friedhofsteil am Areal des Kommunalfriedhofs, in dem die Grabstellen nach Mekka ausgerichtet sind, wird in den letzten Jahren mit steigender Tendenz nachgefragt und belegt. Er wird in diesem Jahr nun erweitert und mit einer entsprechenden Infrastruktur (zentraler Verabschiedungsplatz, Bänke etc.) ausgestattet.


Die Projekte im Überblick:

Kinder und Jugend (540.000 EUR)

  1. Spielplatz Akademiestraße: geplante Fertigstellung Q3/2023, 200.000 EUR
  2. Waldspielplatz: geplante Fertigstellung Q2/2023, 10.000 EUR
  3. Spielgerätetausch: laufend, 200.000 EUR
  4. Radparcours Otto-Holzbauer-Straße: geplante Fertigstellung Q2/2023, 50.000 EUR
  5. Jugendareal Aribonenstraße; geplante Fertigstellung Q4/2023, 30.000 EUR
  6. Bewegungsinseln und Fitnessanlagen: geplante Fertigstellung Q2/2023, 50.000 EUR

Grünflächen und Stadtklima (170.000 EUR)

  1. Nebelduschen: Aufstellung ab Mai, (100.000 EUR, bereits 2022 finanziert)
  2. Baumpflanzungen: laufend, 100.000 EUR
  3. Heckentheater Mirabellgarten: geplante Fertigstellung Q4/2023, 70.000 EUR (zzgl. Erdbauarbeiten SIG)

Schloss Hellbrunn

  1. Englischer Garten – Spiegeloktogon: geplante Fertigstellung Q2/2023
  2. Hellbrunner Berg – Fotoausstellung Andrea Maria Reiser: geplante Fertigstellung Q2/2023

Friedhöfe (220.000 EUR)

  1. Lebensgarten beim Kommunalfriedhof: geplante Fertigstellung Q4/2023, 170.000 EUR
  2. Erweiterung Muslimischer Friedhof: geplante Fertigstellung Q3/2023, 50.000 EUR

Nicole Salamonsberger